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Zukunftspläne – Mein erstes Tattoo

Tattoo

Seit rund 15 Jahren denke ich darüber nach, mich tätowieren zu lassen. Ich fand es immer geil. Aber die liebe Arbeit .. Im Finanzdienstleistungsbereich müsste ich ein Tattoo abdecken. Aber was bringt es mir, wenn niemand anderes es sehen kann? Und wenn selbst ich einen Spiegel bräuchte? Dann doch wieder die Unsicherheit. Welches Motiv und wo? Tut es weh? Bin ich mir wirklich, wirklich sicher? Und dazu die Sorge, dass mein Körper nicht immer so schön aussehen wird wie jetzt. Will ich dann eine Tätowierung auf ein Körperteil setzen, was in 20 Jahren vielleicht hängen wird? Und dann war da der eine oder andere Ex-Freund, der mir abriet. Und na ja, anstatt auf mich selbst zu hören und es durchzuziehen, habe ich mich (wieder mal) angepasst. Im Nachhinein wird dies die größte Hürde gewesen sein: Traue ich mich oder nicht. Bin ich 100% ich und scheiß darauf (Tschuldigung), was andere sagen. Oder nicht?

Im Laufe der Jahre wurde der Wunsch konkreter. Der linke innere Oberarm sollte es werden. Darauf ein Songtext, vielleicht zwei Zeilen. Nach meiner letzten Trennung vor einigen Monaten habe ich mich dann das erste Mal intensiv mit dem Thema Tattoo beschäftigt. Habe mit Freunden und Bekannten gesprochen. Mir die ersten Empfehlungen eingeholt. Ein Musikstück nach dem nächsten durchgehört, um DIE passende Songzeile zu finden.

Und dann kam Knötchen. Auch links, ganz nah an der Stelle, die ich für mein Tattoo auserkoren hatte. Und mit ihm kam die Einsicht, dass von nun an mein Fokus darauf ausgerichtet sein wird, wieder gesund zu werden. Und dass eine Tätowierung eine zusätzliche Belastung für meinen Körper darstellt. Und ich will so stark wie möglich sein, um die anstehenden Behandlungen zu meistern.

Und so wird das Thema Tätowierung wieder mal nach hinten verschoben. Soll es deswegen nicht sein?

Nein, ich glaube eher, dass ich mir mein erstes Tattoo hart erarbeiten darf.

Nix mit Jugendsünde, Arschgeweih und hinterher Bereuen.

Stattdessen soll es Ausdruck einer überstandenen Krebserkrankung sein. Und wie mein Körper für andere aussieht, ist mir egal. Denn Knötchen wird äußerliche Spuren hinterlassen. Und mein Körper wird danach immer noch mein Körper sein. Auch wenn es Narben und anderes geben wird. Und dazu wird sich dann eine Tätowierung gesellen. Nah dran an Knötchen (wenn die Ärzte es erlauben) und Ausdruck für das Leben. Welcher Text? Oder gar ein anderes Motiv? Das weiß ich immer noch nicht. Aber ich habe ja jetzt viel Zeit, um Musik zu hören … 😉

Photo by Annie Spratt.

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